Allein sein ist schön, wenn man allein sein will. Aber nicht, wenn man es muss.

27. März 2013 ♥ 14 x geträumt

Ich finde sie am Strand. Friedlich kniet sie dort, ihre nackten Füße im Wasser, sich von der Sonne verabschiedend. Als ich mich neben ihr hinsetze, bewegt sie sich um keinen einzigen Zentimeter, fast tut sie so als ob es mich nicht geben würde. Was genau genommen ja auch stimmt. Weil wir beide uns für das Schweigen entscheiden, schleicht sich unbemerkt eine bedrückende Stille, die ich gerne brechen würde, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll oder was es überhaupt bringen würde.
 »Warum musst du immer wieder kommen? Kannst ... kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen, damit ich auch mal normal sein kann?«, flüstert sie schließlich, während ihre Tränen leise über ihr Gesicht tanzen. Sie schaut mich nicht an.
»Ich werde weg sein, sobald du anfängst, dich zu lieben. Mich zu lieben. Uns zu lieben.« Sie schließt die Augen und murmelt vor sich hin: »Dich gibt es nicht! Uns gibt es nicht! Warum bist du hier? Warum ausgerechnet ich? Warum kann ich nicht wie jeder andere sein? Ich hasse dich!« Jetzt schreit sie schon fast. Tief in mir, es könnte mein nicht existierendes Herz sein, bricht etwas und eine Millionen Scherben entstehen. »Wow«, flüstere ich am Ende nur noch. »Dein Selbsthass ist erschreckend.«





Ich wollte mit dem Text etwas ausdrücken, bin mir aber nicht sicher, ob das jeder verstehen konnte. Ein Tipp: Es ist etwas Besonderes mit der Person, die aus der Ich-Perspektive spricht. Ihr könnt mir in den Kommentaren gerne eure Theorien dazu hinterlassen.

14 Kommentare:

  1. Der Text ist echt schön. Meine Theorie ist, dass Du dieses Mädchen bist und die "Ich-Person" etwas in dir, was du in dem Text verkörpert hast. Vielleicht dein Selbsthass, der erwähnt wurde? Auf jedem Fall finde ich den Text wirklich toll. Mach weiter so - ich freu mich auf weitere Texte. :)

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    1. Dankeschön. :) Eigentlich ging es gar nicht um mich, es war nur eine ... Kurzgeschichte. Ich schreibe nicht so viel über mich, meistens beinhalten meine Texte nur Bruchteile meiner eigenen Gedanken und Gefühle. Hm, das ist ein guter Gedanke, aber ich dachte eher daran, dass sie sich selbst sieht. Also, dass sie sich selbst sieht, sowas wie eine andere Hälfte von ihr, die sie dazubringen möchte, sich selbst mehr zu lieben. :)

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    2. Die Idee gefällt mir :)

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  2. Oh wow, der Text ist toll!
    Ich verstehe es so, dass es darum geht, sich zu lieben, so wie man ist. Egal, was für ein Monster in einem drin steckt, weil man es bekämpfen kann, wenn man nur an sich glaubt. Man kann nur andere lieben und anderen vertrauen, wenn man sich selbst liebt und vretraut. Wenn man aber von seinem Selbsthass zerfressen wird, wie kann man dann lieben?

    Es gibt beim Verstehen eines Textes ja kein Richtig oder Falsch, auch wenn Lehrer das behaupten. Jeder sieht und versteht die Dinge anders, aber ich hoffe, ich konnte das fühlen, was du ausdrücken wolltest. Du schreibst wirklich großartig!


    Vielen Dank für deine lieben Worte, es freut mich wirklich immer sehr, von dir zu hören :)
    Du hast vollkommen Recht - die Zeit rinnt uns durch die Finger wie Sand...
    Aber ich finde es tol, seine Entwicklung quasi miterleben zu können - klingt komisch, ist aber so ;D

    Liebste Grüße
    Elske ♥ ♥

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    1. Danke für deinen Kommentar. ♥ Ja, das hasse ich bei Lehrern, wenn sie deine Meinung als falsch abstempeln. :/

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    2. Ja, Dornröschen, da kennen wir uns ja am Besten aus ;)

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  3. Ich verstehe die Geschichte im Grunde genauso, wie Elske es tut.
    Es ist wirklich ergreifend, wie gut du den Selbsthass beschreiben kannst. Selbsthass ist wirklich ein heikles Thema, was schwer zu beschreiben ist und für Außernstehende, schwer nachvollziehbar ist.
    Jetzt, wo ich die Geschichte noch einmal gelesen habe, interpretiere ich sie wieder ganz anders. Mir gefällt dein Schreibstil sehr.

    In Liebe.

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    1. Ich stimme dir zu: Es ist wirklich wichtig und die meisten verstehen einen dann noch nicht einmal. Dankeschön. ♥

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  4. Dein Blog ist einfach wunderschön. Ich liebe dein Design und besonders deine Posts, freue mich, mehr von dir zu lesen.

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  5. Oh nein, bitte, das wollte ich auf gar keinen Fall damit ausdrücken!
    Natürlich sind die Fotografien traurig, aber ich möchte damit nicht deine Hoffnung zerreißen... !
    :*

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    1. Keine Sorge. :) Ich fand's irgendwie schön, hoffnungsraubend und traurig zugleich. Aber schön war's auf jeden Fall auch. ;} Du hast echt Talent! ^^

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  6. Hallo.
    Ja, das, was meine Freundin mir damals geschrieben hatte, erinnert mich ebenfalls an sehr viele Bücher, die mir gut gefallen haben und es immernoch tun. Amy on the Summer Road habe ich nie gelesen. Um was geht es dort?
    Hast du einen Lebenstraum? Irgendwas, was du unbedingt erreichen/machen willst?

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    1. Ich bin noch am Anfang des Buches, aber es geht auf jeden Fall um sein Mädchen, das ihren Vater verloren hatte und nun umziehen muss. Ihr Bruder ist in einer Anstalt, ihre Mutter ist schon etwas vorher umgezogen und sie muss jetzt mit einem wildfremden Jungen im Auto nachkommen. Die Mutter hatte vorher eine Route für sie vorbereitet, aber sie machen ein paar Änderungen und eine abenteuerliche und romantische Reise durch die USA. :)
      Mein Lebenstraum? Hm. Ich weiß es nicht genau. Ich glaube ich will einfach bei meinem Tod irgendetwas gemacht haben, um in Erinnerung zu bleiben und nicht vergessen sterben. Ich möchte etwas erreicht haben, worauf ich stolz sein kann. Ich möchte anderen helfen. Ich möchte glücklich sein. :} & du? ♥

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