Unerfüllt

29. Juli 2013 ♥ 7 x geträumt

Wo ist der Wind, wenn er nicht weht?
Wo sind die Schritte, die keiner geht?

Die Geschichte, die man nicht erzählt?
Das Abenteuer, das niemand erlebt?

Wo ist die Prinzessin, die keiner liebt?
Wo ist mein Herz, wenn es dich nicht gibt?

Danke an E. für die Hilfe! 

don't forget

27. Juli 2013 ♥ 7 x geträumt

did you forget? did you forget? about us? (you once said, you wouldn't) 

"Wovor fürchtest du dich?"
"Davor, zu vergessen. Und vergessen zu werden."
"Was?"
"Ich weiß, du hättest etwas anderes erwartet. Spinnen oder Höhenangst oder so. Aber das Vergessen ist meine größte Furcht. Mein Alptraum, der gar kein Traum ist."
"Warum?"
"Weil ... all diese Erlebnisse, diese Gefühle, diese Menschen, diese Taten und diese Fehler. Diese Lieder, die ich tagelang auf und ab hörte, diese Gedanken, die sich immer in meinen Kopf schleichen. Sie sind so einzigartig und wunderschön. Ich kann es nicht beschreiben. Sie machen mich aus, mein Leben. Sie sind die Bausteine, die mich zu dem machen, der ich bin. Wenn das alles vergessen ist und verschwunden, als hättest es niemals existiert ... dann bin ich doch nicht mehr ich selbst."
"Ja schon, aber so ist das eben. Das müssen wir doch alle erleben." 
"Ich nicht. Ich werde meine Gefühle fangen, aufbewahren und in meinem Herzen verstecken."


Tut mir Leid, wenn dieser "Dialog" ein bisschen seltsam ist, aber ich habe in den letzten Tagen zu viele FanFiktions gelesen und die sind echt seltsam. Ich meine, so richtig. Habt ihr mal FanFiktion gelesen? Dann wisst ihr ja was ich meine. 

Schule bzw. Arbeit {50 STORIES}

20. Juli 2013 ♥ 4 x geträumt

Er liebt seinen Job. Kommt immer pünktlich, hält sich an alle Regeln. Natürlich hat er eine Tochter, die er ernähren muss, und deswegen braucht er das Geld. Aber sein Lohn ist nicht alles.
Er fühlt sich nicht nutzlos. Wenn er die Welt gerechter macht - wenigstens ein wenig - und für Ordnung sorgt, dann hat seine Welt ein wenig Sinn.
Das Schlechte daran ist, dass er oft den Ärger seiner Mitmenschen auf sich zieht. Er ist nicht beliebt bei ihnen, da sie die Schuld an den Strafzetteln bei ihm suchen.
Manchmal kommen sie mit wütenden Schritten auf ihn zugelaufen. Sie wollen diskutieren, ihn überzeugen oder einfach nur betteln. Ein paar Meter vor ihm sehen sie dann genauer hin, erkennen dass er anders ist. Ihre Wut wandelt sich in Mitleid. Das mag er nicht. Sie sollen ruhig kommen, und mit ihm streiten, wie sie es bei seinen Kollegen tun. Sie sollen ihn nicht für ein Kind halten. Reicht ein Arm aus, um ihn anders zu machen, bemitleidenswert? Reicht ein Arm aus, um ihn zu einem anderen Menschen zu machen?

Er streift durch die Straßen, isst ein belegtes Brot (seine Tochter ist früh am Morgen aufgestanden und hat es ihm zubereitet) und denkt an den Unfall. Schon vierzig Jahre sind seitdem vergangen, er war noch ein kleines Kind. Was passiert ist, weiß er selbst nicht genau, nur die Geschichten, die seine Geschwister ihm immer erzählt hatten. Das einzige, woran er sich haargenau erinnern kann ist der Schmerz, dieser höllische Schmerz.

Er kommt zu Hause an. Seine Tochter schläft schon, morgen hat sie Schule. Er geht zu ihr ans Bett und küsst sie auf die Stirn. Sie weiß, wie viel ihm sein Beruf bedeutet und beschwert sich deswegen nicht, dass er zu wenig Zeit für sie hat. Dann geht er auch ins Bett.
Am Tag danach passiert nichts Besonderes.
Man sagt doch immer, dass gute Ideen auf der Straße zu finden wären - wie wahr.

take my hand

14. Juli 2013 ♥ 7 x geträumt

Schließe deine Augen und gib mir deine Hand. Ich werde dir das Tanzen beibringen. Ich werde dich durch den Frühling führen. Durch Wiesen, Blumenmeere, Flüsse, Winde. Du wirst lachen, dich frei fühlen. Vertrau mir.

Schließe deine Augen und gib mir deine Hand. Vergiss das Schlechte, das Böse in der Welt. Vergiss alles. Denk' an mich. Und denk' an diesen Moment. Was fühlst du? Was flüstert dir dein Herz zu? Hab keine Angst. Vertrau mir.

Schließe deine Augen und gib mir deine Hand. Denk nicht zu viel nach. Ich werde dich an die schönsten Orte der Welt bringen. Wo das Wasser rauscht, die Vögel zwitschern und die Luft nach Abenteuer riecht. Bist du bereit? Vertrau mir.

Danke für alles. 

my world is fallin' apart

12. Juli 2013 ♥ 3 x geträumt

Eigentlich hätte es ein wunderschöner Tag sein können. Die Wolken hatten sich wie kleine Wattebällchen über den blauen Himmel ausgebreitet und ließen hier und da die strahlende Sonne durch. Es war nicht zu heiß, eher angenehm.
»Bin ich der einzige der denkt, dass das Wetter nach einem Picknick schreit?«, hätte Dad gefragt. Er hätte uns alle trotz unserer Pflichten dazu überredet, hätte dieses abenteuerlustige Lächeln aufgesetzt und es hätte ein grandioser Tag mit leckerem Picknick sein können.
Mum hätte ihre berühmten Tomaten-Käse-Sandwichs gemacht, die nach Frühling schmeckten. Sie hätte ein Sommerkleid angezogen und Dad hätte meiner Mutter gesagt, wie hübsch sie sei.
Der einzige Haken an der Sache: Sowohl mein Vater als auch meine Mutter  waren beide seit einem Monat nicht mehr am Leben.
Das um die Ecke kommende Auto nicht gesehen - und tot.  Ich kannte den Fahrer des anderen Autos. Er ging auf meine alte Schule, war aber einer der Älteren. Zwar hatte er offiziell keinen Führerschein, das hielt ihn jedoch nicht davon ab, betrunken zu fahren und das Leben zweier Menschen zu nehmen. Tja, und er lebt heute noch.

Und er war der Grund, warum ich heute keine Tomaten-Käse-Sandwichs aß.
Lustlos stocherte ich stattdessen in dem grauen Kartoffelbrei herum, das vor mir auf dem Tisch lag. Der Tag war grau genau wie der Brei. Alles war grau, seitdem es passiert war, hatte seine Farbe verloren.
Tante Linda redete schon seit einer Ewigkeit darüber, wie toll es uns hier bald gehen würde. Hier. Ein bedeutungsloses Kaff, kaum tausend Einwohner. Das Nirgendwo. Ich war zu einem Niemand im Nirgendwo geworden und es würde mir ganz bestimmt nicht toll gehen.
Susa schien das alles nicht mal halb so mitzunehmen.

Susa? – Meine kleine Schwester, bald sieben Jahre alt. Sie hatte ein wenig geweint am Anfang, doch sie mochte Tante Linda, es machte ihr nichts aus, bei ihr zu wohnen. Im Gegensatz zu mir.
»Ich hab keinen Hunger.« Ohne zu beachten, was Susa und Tante Linda gerade taten, stand ich einfach vom Tisch auf. Ihre Reaktionen konnte ich nicht mehr sehen, war schon weg.

Fortsetzung folgt ...


Hallo ihr! :) Die Kurzgeschichte hier wartet schon seit Monaten darauf, von mir veröffentlicht zu werden. Aber irgendwie wusste ich nie, wie es inhaltlich weitergehen soll, deswegen habe ich sie nie veröffentlicht. Dann habe ich gestern einen Beitrag für einen Schreibwettbewerb geschrieben und habe bemerkt, dass es in beiden Fällen eine kleine Schwester namens Susa gibt und dass es eine große Schwester gibt. Und irgendwie haben die beiden Geschichten perfekt aufeinander gepasst, deswegen gibt's jetzt eine Fortsetzungsgeschichte. Und wer mein Gelaber verstanden hat, bekommt einen Keks. Öhm. ...